Bernhard Schlörit: Auf dicken Pötten um die Welt
In diesem neuen Band nimmt der Autor uns mit auf seine Reisen als Funkoffizier auf den Massengutfrachtern „PROPONTIS“ und „SAXONIA“. Ernste und heitere Erlebnisse, Abenteuer und Entbehrungen, alle Facetten der Fahrt auf solchen „dicken Pötten“ werden dem Leser in der deutlichen Sprache des Seemanns vermittelt. Bei ehemaligen Seeleuten wird dieses Buch Erinnerungen wachrufen, Nicht-Seeleute erhalten wieder eine gute Einführung in die Welt der Seefahrt in den 1970-80er Jahren.
Aus Rezensionen zu diesem Band: Mit diesem Buch stellt Bernhard Schlörit seine hervorragenden schriftstellerischen Eigenschaften nochmals unter Beweis. Auf erfrischender Weise erläutert er die Höhen und Tiefen eines Seemannslebens in den Siebzigern und Achtzigern. Hier wird äußerst humorvoll über die – oft schrägen - Erlebnisse des Autors und seiner Crewkollegen in fernen Häfen und Ländern wie auch über korrupte Beamte in der dritten Welt berichtet. Der erschreckend schlechte Zustand eines "Zossens" wird durch Berichte über die einzelnen "Betriebsausfälle" dokumentiert. Auch das Thema Alkoholsucht wird behandelt. Es ist ein ernstes Thema, insbesondere wenn der Kapitän betroffen ist. Aber die Art des Autors, über die Ereignisse zu berichten, stellt den Leser manchmal vor das Problem, ob er lachen oder weinen soll. Trotzdem: Wenn man am Ende das Buch zuklappt, beschleicht einen das Gefühl, als Landratte etwas im Leben verpasst zu haben. Der letzte Satz des Buches bringt es auf den Punkt: "Mann, was haben wir gelacht ...". Durchweg ein Buch nach meinem Geschmack. Weiter so, Herr Schlörit!
Ein anderer Leser schreibt: Sehr gute Wiedergabe des Lebens an Bord. Authentisch und interessant wird die Arbeit des Seemannes erzählt. Klischees werden ausgeräumt. Schade, dass die moderne Seefahrt in dieser Hinsicht nicht mehr viel zu bieten hat. Wie in fast allen Berufszweigen zählt nur noch Geld, Termin und Profit. Ich finde es ausgesprochen gut, dass der Beruf des Seemannes in diesen Schilderungen so dargestellt wird, wie er, trotz nicht vergleichbarer technischer und nautischer Ausrüstung von heute, seinen Aufgaben ebenso – wenn nicht besser - gerecht wurde.
Ein ehemaliger Seemann schrieb dazu:
Auch ich hatte Ende der 1970-iger und Anfang der 80-iger Jahre die Gelegenheit auf solchen "dicken Pötten" zur See fahren zu dürfen – zunächst als Decksjunge und dann gleich nach dem Patent als 3. Offizier. Es ist wunderbar, dass es ehemalige Fahrensleute wie Bernhard Schlörit gibt, die a) in der Lage sind all diese Eindrücke, die ich rundherum – in anderem Umfeld natürlich -bestätigen kann, ansprechend sprachlich anschaulich und amüsant darzustellen und b) über eine gute Erinnerung mit entsprechenden Aufzeichnungen und Bildmaterial verfügen. Ich habe es damals genau so erlebt. Auch heute gibt es diese Art von Schiff noch in großer Zahl – nur dem deutschen Seemann sind sie als Arbeitsplatz leider verwehrt, da er im Vergleich mit seinen außereuropäischen Kollegen viel zu teuer ist. Ein wunderbar geschriebenes Zeitdokument über längst fast vergessene Zeiten, als die Welt für Deutsche Seeleute noch fast in Ordnung war .... bitte mehr davon!
Über Bernhard Schlörit
Bernhard Schlörit, Geburtsjahrgang 1949, musterte 1972 als sogenannter Aufwäscher auf einem Frachter an, getrieben von Neugier und Abenteuerlust. Von der Seefahrt begeistert absolvierte er eine mehrjährige Ausbildung, die er 1976 mit dem Erwerb des Seefunkzeugnisses 2.Klasse abschloss. Danach fuhr er 10 Jahre als Funkoffizier auf verschiedenen Frachtschiffen in weltweiter Fahrt. Es waren die gravierenden Veränderungen in der deutschen Handelsschifffahrt, die bei ihm wie bei vielen anderen Seeleuten in den Achtziger Jahren einen Wechsel hin zu einem Landberuf erzwangen. Im Herzen immer ein Seemann geblieben hat er seine Erinnerungen und Erlebnisse in drei Büchern aufgearbeitet.