Wulf Köhn: Neues aus Dorpamarsch
Der kleine Ort „Dorpamarsch“ irgendwo im Norden Deutschlands war so unbedeutend, dass seine Einwohner ihn manchmal als „Dorp am Arsch“ bezeichneten. Er kam jedoch durch zwei Besonderheiten zu einer gewissen Berühmtheit: Die eine war Emma Heldenreich, die älteste lebende Frau Deutschlands, die im Alter von 114 Jahren starb und deren Grabstein man seit 2014 hier besichtigen kann, die andere war der erste „Tante-Emma-Laden“ Deutschlands, der seit 1971 als Weltkulturerbe galt. In Dorpamarsch hatte Emma sich mit ihrem Dorfladen erfolgreich gegen die Übermacht der großen Supermarktketten gestellt und damit das Modell der Tante-Emma-Läden geprägt. Touristen aus aller Welt kamen inzwischen, um diesen Laden – und damit auch Dorpamarsch zu besuchen.
Vielleicht wäre nach dem Tode Emmas auch Dorpamarsch wieder in die Bedeutungslosigkeit zurückgefallen, wenn sie nicht in ihrem Testament vorgesorgt hätte. Sie vererbte ihr halbes Vermögen Raupe, ihrem Lebensretter und Bordingenieur des Seniorenschiffes „Welt & Mehr“, zum Erwerb und Betrieb eines Tante-Emma-Ladens.
So kam dieser mit seiner Frau Rieke zu dem Laden in Dorpamarsch.
Doch selbst Emma Heldenreich hätte mit ihrer Voraussicht niemals ahnen können, was damit auf Raupe zukam. Bald passierten geheimnisvolle Dinge, die sich nicht erklären ließen.
Während der Autor im ersten Band „Dorpamarsch – Das skurrile Leben der Emma Heldenreich“ die Verknüpfung Emmas mit dem gesamten 20. Jahrhundert betrachten konnte, wagte er mit seinem zweiten Band „Neues aus Dorpamarsch – Das Testament der Emma Heldenreich“ einen Blick in die Zukunft des 21. Jahrhunderts. Der zweite Band driftet damit eindeutig in Richtung Science Fiction. Beide Bände sind jedoch durch die Handlung so stark verzahnt, dass es sich empfiehlt, auch beide zu lesen.
Über Wulf Köhn
Wulf Köhn wurde 1941 in Berlin-Neukölln geboren. 1959 trat er in die Berliner Polizei ein und wechselte 1970 zur Wasserschutzpolizei, deren Leitung er 1986 übernahm. Nach dem Mauerfall 1989 wurde er vom Berliner Senat in den „Provisorischen Regionalausschuss“ zur Vorbereitung der Zusammenarbeit beider deutschen Staaten berufen. Er war der erste Westberliner Polizeibeamte, der in Uniform und Dienstwagen am 20. Februar 1990 nach Ostberlin fuhr. Nach seiner Pensionierung 1996 konnte er sich endlich seinem Hobby, der Schriftstellerei, widmen. Seit 2000 ist er Dozent an der Senioren-Akademie Alfeld und leitet eine Schreibwerkstatt. 2001 gründete er den Autorenkreis „Schreibfreunde“ in Alfeld.
In seinem Roman „Dorpamarsch“ verarbeitet Köhn zum Teil eigene Erlebnisse und setzt seine umfassenden Rechts- und internen Polizeikenntnisse wirkungsvoll ein. Mit dem hier vorliegenden zweiten Band „Neues aus Dorpamarsch“ wagt Köhn einen satirischen Blick in die Zukunft.